Dienstag, 5. Januar 2010
Traurige Jäger (22)
Sancho sass nun wieder in seinem Auto, dem geliebten Porsche, der ihm das Gefühl von Freiheit und Abenteuer gab. Ja, Freiheit! Sancho spürte sie im Sonnengeflecht. Es liess sich schnell fahren im Porsche, denn es gab wenig Verkehr aus Misericordias Strassen. Die Landschaft war flach und karg. Ein kahler Hügel war Abwechslung für die Augen. Der Highway ging schnurgerade. Die Sonne brannte erbarmungslos aus einem spanischen Himmel. Sancho lehnte sich zurück. Einmal donnerte auf der Gegenfahrbahn ein wie ein Weihnachtsbaum geschmückter Truck an ihm vorbei. Blitzschnell entschwindend und doch ganz deutlich konnte er für einen Moment den irischen Trucker, einen kleinen dicken Mann und einen Hund, der eigentlich schon aus dieser Geschichte verschwunden ist, ausmachen. «The Greatest Niagara» musste er allerdings übersehen haben. Mit Füssen, die ihm affenartig gekrümmt, nackt und stark behaart erschienen, hielt er sich am Steuerrad fest, die Hände lässig hinter dem Kopf verschränkt, Kaugummi kauend, während er mit sehr hoher Geschwindigkeit auf der schnurgerade Strasse an Hinweisschildern vorbeiraste, die die nahende Stadt, Miserciordia City, ankündigten.
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