Donnerstag, 29. April 2010
Traurige Jäger (30)
Ich, der Verfasser, befinde mich seit einiger Zeit schon in diesem Zimmer, in dem alles weiss und sauber ist. Der Tagesablauf ist streng geregelt. Gott sei Dank. Pünktlich um viertel vor sieben am Morgen bringt mir die Schwester das Frühstück. Dann werde ich angehalten, mich zu waschen und zu rasieren. Wenn ich mal keine Lust dazu habe, werde ich mit sanftem Zwang dazu überredet. Im besten oder im schlimmsten Fall brauche ich weder das eine noch das andere zu tun. Zweimal pro Woche werde ich gebadet. Irgendwann im verlauf des Vormittags gibt’s einen Apfel und ein Glas Tee. Um halb zwölf ist Mittagessen, dann muss ich wieder für zwei Stunden ins Bett. Um halb sechs Abendessen. Manchmal erzähle ich einem freundlichen Onkel im weissen Kittel aus meiner Kindheit. Auch darf ich zeichnen und malen, in dieses Heft hier schreiben. Alles, was ich tue, wird gern gesehen. Es geht mir gut, man mag mich, ich werde hier bleiben.
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