Ich bin in der falschen Welt aufgewachsen - in dieser Welt. Das heisst: Die Welt ist schon okay, sie ist mehr als okay, sie ist sogar wunderschön. Die Welt ist von einer unbestechlichen, fast grausamen Schönheit, aber die Menschheit - die ist Scheisse. Das heisst, nicht die Menschheit ist Scheisse, nicht die Menschheit, soweit sie Teil der Welt ist, der Natur, des Lebens, des Lebendigen. Aber der mächtige Teil davon, die Menschheit als Machtsystem, die ist von einer abgrundtiefen Hässlichkeit und Verderbtheit. Weil dieses Machtsystem sich durchsetzen und alles kaputt machen kann, die ganze Poesie, die ganze Herrlichkeit der Schöpfung - das korrumpiert die Menschheit als Ganzes. Dass nur das Hässliche, Harte und Grausame erfolgreich ist nach den Massstäben der Menschenwelt, das ist das Traurige. Insofern bin ich in der falschen Welt. Es wäre die richtige Welt, aber diese Welt - eine wehrlose Welt - ist dem Untergang geweiht. Es macht mich unendlich traurig, ein Mensch zu sein. Ich fühle mich schuldig.
Nein, ich möchte nicht wiedergeboren werden - jedenfalls nicht als Mensch. Und ich hoffe, dass Gott den Menschen nicht nach seinem Ebenbild geschaffen hat. Das wäre der Abgrund der Verzweiflung.
Montag, 21. Juni 2010
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